Saubere Sache
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WITTMANN unterstützt Aufbau einer neuen Spritzgießproduktion bei Bosch Siemens Hausgeräte in Polen
Der Wechsel auf eine neue Gerätegeneration brachte für das BSH Waschma-schi¬nen¬werk am Standort Łódź in Polen eine neue Produktionsstrategie mit sich. Spritzgießteile, die lange Zeit zugekauft wurden, werden jetzt inhouse hergestellt. Spritzgießpartner WITTMANN unterstützte den Aufbau der neuen Spritzgießerei mit der Lieferung von MacroPower Großmaschinen – jeweils ausgestattet mit einem umfangreichen Automatisierungspaket.
„Mit der Entwicklung der neuen Geräte haben wir die aktuellen Kundenwünsche berücksichtigt“, erklärt uns Dr. Andrzej Pirek, Leiter des Bereichs Manufacturing Engineering, bei unserem Besuch bei BSH Sprzȩt Gospodarsrwa Domowego Sp. Z o.o. in Łódź. „Alle Waschmaschinen haben jetzt die höchste Energieeffizienzklasse A. Zudem verbrauchen sie weniger Wasser und sie sind im Betrieb leiser.“ Der Löwenanteil der in Łódź produzierten Waschmaschinen ist für die europäischen Märkte bestimmt. Produziert werden am Standort vor allem die globalen Marken Bosch und Siemens.
Andrzej Pirek hat das Verhalten und die Wünsche der Verbraucher immer fest im Blick. Energiesparen, mehr Nachhaltigkeit lautet das Gebot der Stunde, und damit unterscheiden sich die Haushalte nicht vom Produktionsbetrieb. „Uns geht es darum, sehr hochwertige und langlebige Produkte mit höchster Effizienz herzustellen“, sagt Pirek. „Die Spritzgießtechnik von WITTMANN leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Sowohl die hohe Prozessstabilität als auch der niedrige Energieverbrauch der MacroPower Spritzgießmaschinen zahlen darauf ein.“
Mit dem Wachstum am Standort wurden die Plattformen und Prozesse immer weiterentwickelt. In diesem Jahr feiert das Werk sein 30-jähriges Bestehen. „Wir haben erkannt, dass wir ein großes Einsparpotenzial haben, wenn wir die Spritzgießteile selbst produzieren“, berichtet Pirek.
Anzahl an Gutteilen übertrifft Zielvorgabe
Mehrere MacroPower Spritzgießmaschinen – alle mit einer Schließkraft von 900 Tonnen – stehen am Tag unseres Besuchs in der neuen Spritzgießerei in einer Reihe. Nicht minder beeindruckend sind die Bauteile, die die Linearroboter aus den Werkzeugen entnehmen und auf den direkt neben den Maschinen platzierten Paletten stapeln. Es handelt sich um zwei unterschiedliche, aber beide Male sehr große und komplexe Rundteile mit vielen Anschluss- und Montageelementen, die zusammengefügt später im Endprodukt die Waschtrommel umschließen. Beide Gehäusehälften werden aus glasfaserverstärktem Polypropylen mit einem beachtlichen Schussgewicht von jeweils knapp vier Kilogramm gespritzt.
Auf den Paletten gehen die frisch spritzgegossenen Bauteile zunächst in ein RFID-gesteuertes FIFO-Lager, bis sie ihre endgültige Geometrie erreicht haben. Von dort aus geht es direkt in die Montage in der benachbarten Produktionshalle. Dort werden die beiden Gehäusehälften mittels Vibrationsschweißen sicher gefügt. „Bei der Qualität der Schweißnaht gibt es keine Toleranz. Die Trommel muss zuverlässig dicht sein, damit die Waschmaschine nicht ausläuft“, erklärt Pirek. Voraussetzung hierfür ist die hochpräzise Abformung der geometrisch anspruchsvollen Bauteile beim Spritzgießen. Mit ihren sehr präzisen servohydraulischen Bewegungen und ihrer hohen Einspritzkonstanz spielen die MacroPower Spritzgießmaschinen hier ihre Stärken aus. „Unsere Ausschussrate liegt unter unserer ursprünglichen Zielvorgabe“, freut sich Pirek.
Spritzgieß-Know-how gezielt aufgebaut
Mit der eigenen Spritzgießerei hat BSH in seinem polnischen Waschmaschinenwerk die Fertigungstiefe deutlich erhöht. Alle wichtigen Wertschöpfungsstufen finden nun im eigenen Haus statt, was sich positiv auf die Stückkosten und damit die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Die neue Strategie zahlt sich aus, doch auf dem Weg dorthin galt es einige Hürden zu nehmen.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Łódź war das Spritzgießen eine völlig neue Technologie. Hier unterstützte WITTMANN BATTENFELD Polska mit einem umfangreichen und maßgeschneiderten Trainingsprogramm. „Wir haben die Maschinenbediener, aber auch die Instandhalter, das Sicherheitspersonal und die Prozess¬ingenieure geschult“, sagt Bogdan Zabrzewski, Geschäftsführer der WITTMANN Niederlassung in Polen, die nur 100 km östlich von Łódź in der Stadt Grodzisk Mazowiecki beheimatet ist. „Die kurzen Wege sind ein Vorteil. Wir sind immer schnell vor Ort, wenn wir gebraucht werden“, so Zabrzewski.
Zudem profitierte der Standort vom weltweiten Produktionsnetzwerk der BSH Unternehmensgruppe. In weiteren Ländern werden dieselben Waschmaschinenmodelle produziert und dort wurden bereits für die früheren Gerätegenerationen bestimmte Spritzgießteile im eigenen Haus hergestellt. „Wir haben sehr eng mit unseren Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern zusammengearbeitet und konnten für unsere neue Spritzgießerei viel lernen“, berichtet Pirek. „Network of Experts“ heißt das Konzept bei BSH, das für alle Technologien, die innerhalb der Unternehmensgruppe eingesetzt werden, funktioniert. Alle Standorte sind digital miteinander vernetzt. „Industrie 4.0 macht die Zusammenarbeit über Standortgrenzen hinweg sehr einfach“, so Pirek.
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