Februar/März-Blog
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Die Evolution einer stillen Revolution (Februar/März 2020)
von Adrian Lunney
Es gab Zeiten, zu welchen sich die Arbeitsvorgänge in der Industrie hinter verschlossenen Türen abspielten: die Gesellschaft war solcherart segmentiert und organisiert, dass die Produktion üblicherweise verdeckt funktionierte, also weder gesehen noch gehört wurde. Sie fand in großem Abstand vom Kunden statt, der ihre Vorteile auf diese Weise besser genießen konnte. Die frühen Erfolge der industriellen Revolution wurden oft in schonungsloser Weise errungen, unter größten physischen Anstrengungen und unter Beteiligung einer Masse von Arbeitskräften – sowie dem unausbleiblichen Verlust derselben. Heute – da wir uns der „4. Welle“ dieser Revolution annähern – leben wir in einer völlig anders gearteten Kultur. Weltweit verbessern sich Gesundheits- und Sicherheitsstandards, und die Lebenserwartung nimmt zu. Multimediale Möglichkeiten und eine allgegenwärtige Vernetzung führen dazu, dass wir einander weltweit immer näher kommen. Die internationale Welt der Produktion zeigt sich transparenter als jemals zuvor, und bietet über fünf Kontinente hinweg ein immer gleichförmigeres Bild. Es scheint auch so zu sein, dass sich der gewöhnliche Kunde jener Rolle viel bewusster ist, welche die Industrie spielt: Auf Flughäfen wird Werbung für Software, Unternehmensberatung und die Kreativindustrie sowie viele andere Dinge gemacht, die vor zehn Jahren vielleicht noch als obskur gegolten hätten.
Dieser Trend zur gegenseitigen Annäherung von Meinungen und die Forcierung des Entwicklungsgedankens machen sich auch bezüglich des Personals bemerkbar: So sehen wir etwa auch einen sich fortsetzenden Trend bei der Präsenz von Frauen in der Fertigungswirtschaft – und diese Entwicklung war unausbleiblich. Auf den Baustellen prestigeträchtiger großer Projekte wird heute jeder zehnte Schutzhelm von einer Ingenieurin in höchstwahrscheinlich gehobener Position getragen. Vor 20 Jahren schien das noch undenkbar. In den Augen mancher schreitet diese Entwicklung nicht schnell genug voran – aber zweifellos findet sie statt. Jeder Leserin und jedem Leser der von WITTMANN in den sozialen Medien geposteten Inhalte – oder des großartigen innovations Magazins – ist es völlig klar: Die WITTMANN Gruppe gehört zu den ersten Promotern dieser Entwicklung. Frauen erreichen bei WITTMANN die oberste Führungsebene und sind unter den Auszubildenden und jenen, die ein Training absolvieren, mit einem hohen Prozentsatz vertreten. Das ist gute Geschäftsgebarung. Menschen verkaufen Dinge an Menschen, und wenn die Einkaufskriterien von einer Vielfalt an Sichtweisen geprägt sind, können auch Faktoren von jenseits der bloßen kommerziellen oder technischen Funktion einbezogen werden. Lieferanten müssen diese Kriterien verstehen und ihnen anschließend gerecht werden. Deshalb ist es vollkommen vernünftig, bei der Einstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein möglichst breites Spektrum an Sensibilitäten und Talenten anzustreben – vor allem dann, wenn ganze Produktionssysteme für den weltweiten Einsatz entworfen und hergestellt werden.
In Großbritannien – wo Tracy Cadman kürzlich zur gleichberechtigten Co-Geschäftsführerin von WITTMANN BATTENFELD UK ernannt wurde – führte diese Entwicklung zur Gründung einer speziell auf dem Kunststoff-Sektor tätigen Organisation:
https://www.womeninplastics.com
Vielleicht etablieren sich ähnliche Netzwerke nun auch in anderen Ländern. Das, was wir das Wesen des Kunststoff-Sektors nennen könnten – die Plastizität, also die Formbarkeit – schließt den Gedanken mit ein, dass der Fortschritt auf diesem Gebiet ständige Anpassungen und Veränderungen mit sich bringt. Da sich nun auch der für den 8. März ausgerufene Internationale Frauentag nähert, sollten wir die soeben skizzierte Entwicklung als einen Anlass zum Feiern betrachten – innerhalb der WITTMANN Gruppe, und auch darüber hinaus.